Prozess gegen den Norddeutschen Rundfunk wegen Zensur  (Juli 2021)

2015 habe ich den Film "Desinformation - ein Lehrstück über die gewünschte Geschichte" bei Youtube veröffentlicht, in deutscher, englischer und spanischer Sprache. Es geht dabei um ein "Dokudrama" des NDR über ein Interview mit Adolf Eichmann in Buenos Aires, Jahre bevor er in Israel auftauchte. Ich halte das für ein Lehrstück für Geschichtsfälschung. Ich habe aus dem NDR-Film ca. 4 Minuten (von insgesamt 92 Minuten meines Filmes) genommen, um diesen Vorwurf zu illustrieren. Jahrelang passierte nichts, aber nachdem das neue Urheberrecht in Kraft trat, passierte genau das, was Kritiker vorausgesagt haben: kritisches Material wird einfach per Knopfdruck aus dem Netz geholt. Mir teilte Youtube mit, dass auf Antrag von "Studio Hamburg" mein Film gesperrt worden sei. Zwar nahm Studio Hamburg - eine 100-prozentige Tochter des NDR - die Sperrung nach massiven Protesten zurück, meinte aber, dass man damit nicht die Rechtmäßigkeit meiner Zitierweise anerkenne und drohte, die Sache neu zu prüfen und ggfs. erneut sperren zu lassen. Die erfolgte Sperrung, behauptete man, sei "automatisch" passiert, durch die Software, nur die Ent-Sperrung sei händisch, nach Durchsicht, vorgenommen worden.

Im August 2021 hat mein Anwalt Raphael Thomas Klage gegen Studio Hamburg auf Unterlassung eingereicht. Ich hoffe, dass sich die Richter nicht auf das Argument der "automatisierten Sperrung" einlassen, mit der der NDR sich aus der Verantwortung schleichen will. Zensur ist nicht "automatisch" sondern wird angeordnet. Weil die Zensoren es können. Oder es zumindest erst mal probieren. Das Verfahren läuft.